drei Personen lesen einer Zeitung

Lokstoff Theateraufführung

Termin: 17.07.2024 ab 19:00 Uhr

Ort: Kaufmännische Schule Nord Stuttgart // Heilbronner Str. 155, 70191 Stuttgart

Gegen das Vergessen – Erinnern für das Morgen

Bild einer Theateraufführung im Freien.
Foto: LOKstoff! Theater im öffentlichen Raum e. V.

Eintritt frei

Gemeinsam mit Luigi Toscano, der mit seinem Holocaust-Gedenkprojekt weltweit Ausstellungen im öffentlichen Raum konzipiert und umsetzt, wurde mit „ Gegen das Vergessen - Erinnern für das Morgen“ gemeinsam mit 24 Jugendlichen ein außergewöhnliches Ausstellungs-/Aufführungskonzept entwickelt, welches auch als mobiles Format an Schulen gezeigt werden kann.

In einem Format nähern sich jugendliche Spieler*innen den lebensgroßen Portraits der Holocaust-Überlebenden an. Nach den Vorstellungen von Jugendlichen für Jugendliche kommen die Gruppen ins Gespräch und können sich austauschen. Die Vorstellung wird an der Kaufmännischen Schule Nord Stuttgart gezeigt.

Dieses Theaterstück ist im Rahmen des Programms Wir sind dabei! Wertstätten der Demokratie, gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung, entstanden. Es wurde auf der Fachmesse „Demokratiewerkstatt" von den Besucher*innen für eine Vervielfältigung ausgewählt.

Projektträger: LOKstoff! Theater im öffentlichen Raum e. V.

Über das Theaterstück

Eine Kooperation von Luigi Toscano und LOKSTOFF! Theater im öffentlichen Raum

Gegen das Vergessen ist das multimediale Erinnerungsprojekt des Fotografen und Filmemachers Luigi Toscano. Seit 2014 hat er dafür mehr als 400 Überlebende der NS-Verfolgung weltweit fotografiert. Gegen das Vergessen stellt die Menschen in den Mittelpunkt und erzählt die Geschichten hinter dem Sichtbaren. Auf diese Weise finden sie einen direkten Zugang in den Alltag und das Bewusstsein der Menschen, unabhängig von Herkunft, Alter oder Bildung.

Ebenso wie LOKSTOFF! erobert Luigi Toscano mit seiner Kunst den öffentlichen Raum, um gesellschaftspolitische Zeichen zu setzen. In unserer gemeinsamen Arbeit für Stuttgart, die den Beginn einer langfristigen Kooperation für weitere Städte markiert, haben wir unsere jeweiligen künstlerischen Erfahrungen für ein Begleitkonzept der Ausstellung gebündelt und mit Jugendlichen des Jugendensembles von LOKSTOFF! erforscht, wie wir uns den überlebensgroßen Porträts der Holocaust-Überlebenden in künstlerischer Weise annähern können. In den gemeinsamen Proben haben wir dabei eine Form erarbeitet, die die Jugendlichen befähigt, andere Jugendliche durch die Ausstellung zu führen.

Die eindringlichen Porträts von Luigi Toscano bilden ein temporäres Mahnmal, das uns in der Begegnung mit dem Blick und dem Antlitz des Anderen dazu auffordert, nie wieder Ausgrenzung und Entmenschlichung, nie wieder Totalitarismus und Faschismus zuzulassen.

Die zeit- und ortlose Parabel Brauner Morgen von Franck Pavloff über den schleichenden Prozess der Entstehung totalitärer Strukturen gibt uns die Möglichkeit, die schreckliche Geschichte der porträtierten Überlebenden in unser Heute zu transportieren, ohne die besondere Aura der Ausstellung zu zerstören. 1997 von Pavloff angesichts des Erstarkens des rechtsextremen Front National bei den Parlamentswahlen geschrieben, in Frankreich längst zum Unterrichtsstoff avanciert, besitzt der Text durch das erneute Erstarken des rechten Nationalpopulismus, der weltweit die pluralistische Demokratie bedroht, nach wie vor eine schmerzhafte Aktualität.

Luigi Toscano hat alle Porträtierten persönlich besucht und manchmal Tage mit ihnen verbracht. Diese Lebensgeschichten und Franck Pavloffs Brauner Morgen stellen die Grundlage der künstlerischen Führung der Jugendlichen durch die Ausstellung dar.

Gemeinsam wollen wir uns unserer Verantwortung stellen und stimmen mit Luigi Toscanos Worten überein: „Nie wieder dürfen sich die unfassbaren Verbrechen des Nationalsozialismus wiederholen! Unsere Demokratie wird gewinnen.“ Darüber hinaus haben wir mit unserem Jugendensemble ein mobiles Konzept entwickelt, mit welchem die Jugendlichen als Botschafter*innen dieses Projekts die Evidenz und Aktualität dieser Ausstellung auch ohne die überlebensgroßen Porträts in das Umfeld ihrer Schulen tragen können.

  • Regie: Wilhelm Schneck
  • Theaterpädagogisches Team: Hannah Jasna Hess, Kathrin Hildebrand, Simon Kubat
  • Dramaturgie: Werner Kolk, Alexa Steinbrenner
  • Ausstattung: Maria Martínez Peña
  • Produktionsleitung: Nicola Merkle
  • Technik: Oliver Cordes
  • Musik: Natanaël Lienhard, Matthias Rosenkranz

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